Online-Betrug auf dem Vormarsch: Wann zahlt die Versicherung – und wann nicht?

Ob Fake-Shops, gehackte Accounts oder betrügerische Anrufe im Namen von Banken – Cyberkriminalität ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Allein 2023 wurden laut BKA mehr als 130.000 Fälle von Internetbetrug registriert – die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Doch was viele nicht wissen: In bestimmten Fällen kann eine Versicherung helfen. Aber eben nicht immer.

Welche Versicherungen leisten bei Online-Betrug?

Wenn durch einen Online-Kauf oder einen Phishing-Versuch ein finanzieller Schaden entsteht, greifen unter Umständen verschiedene Versicherungen:

  • Hausratversicherung mit Cyberbaustein: Einige Tarife decken Schäden durch Phishing oder Online-Betrug ab – etwa wenn Betrüger Kontodaten abgreifen und Geld abbuchen. Voraussetzung ist meist, dass der Versicherungsnehmer nicht grob fahrlässig gehandelt hat.
  • Rechtsschutzversicherung: Kommt zum Einsatz, wenn es rechtliche Auseinandersetzungen mit einem Händler oder Plattformanbieter gibt – etwa bei Lieferverweigerung trotz Zahlung.
  • Cyber-Versicherung für Privatpersonen: Noch relativ neu, aber zunehmend verbreitet. Sie schützt je nach Tarif auch bei Identitätsdiebstahl oder Rufschädigung in sozialen Netzwerken.
  • Banken und Zahlungsdienstleister: Auch ohne Versicherung lohnt ein Anruf bei der Bank. Viele Institute haften bei nicht autorisierten Zahlungen – allerdings nur, wenn der Kunde nicht grob fahrlässig gehandelt hat.

Das sollten Verbraucher beachten

  1. Nicht jeder Schaden ist versichert. Wer seine Daten leichtfertig weitergibt oder dubiose Links anklickt, riskiert den Versicherungsschutz.
  2. Wer online einkauft, sollte auf Gütesiegel, Impressum und sichere Zahlungsmethoden achten. Bei Vorkasse in ausländische Konten ist besondere Vorsicht geboten.
  3. Im Schadensfall gilt: Beweise sichern, Anzeige bei der Polizei erstatten – und sofort die Versicherung informieren.

Cyberkriminalität ist keine abstrakte Bedrohung mehr, sondern betrifft Verbraucher im Alltag. Versicherungen können im Ernstfall helfen – sind aber kein Freifahrtschein für Sorglosigkeit. Wer sich schützt, spart im Ernstfall viel Ärger.

Seite als PDF ausgebenSeite bei del.icio.us verlinkenSeite bei Xing verlinkenSeite bei Twitter verlinkenSeite bei Google+ verlinkenSeite bei Facebook verlinkenSeite per E-Mail empfehlen